Ein Discrete-Event-Simulations-Modell zur Abbildung von Verläufen chronischer Wunden in Deutschland: Die methodischen Grundlagen

Autori: S Walzer, M Gutknecht, F Lindsay, D Dröschel, R Shannon, M Augustin

ZIELSETZUNG

Das Ziel des vorliegenden Artikels ist es, ein für das deutsche Gesundheitssystem adäquates gesundheitsökonomisches Modell zu entwickeln, um standardmäßig Therapien im Bereich chronische Wunden systematisch und vergleichend zu analysieren.

METHODIK

Gemäß der Zielsetzung kann die wissenschaftliche Fragestellung zunächst wie folgt definiert werden: Welche wissenschaftliche Evidenz haben gesundheitsökonomische Modelle im Bereich chronische Wunden (in Deutschland)? Um den Bestand an verfügbaren gesundheitsökonomischen Modellen in der Literatur zu ermitteln, wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt. Basierend auf der Evidenzgrundlage dieser Suche wurde dann ein gesundheitsökonomisches Modell entwickelt.

ERGEBNISSE

In der Literatur fanden sich keine Empfehlungen zur Entwicklung eines adäquaten Modells im Bereich chronische Wunden, weshalb ein neues gesundheitsökonomiches Discrete-Event-Simulations-Modell (DES) für dieses Krankheitsbild entwickelt wurde. Das Modell berechnet die klinischen Parameter Heilung und Tod sowie Komplikationen und deren Behandlung im ambulanten und stationären Sektor. Formelle und informelle Pflege sind Bestandteil des Modells. Berücksichtigung finden auch die speziellen Finanzierungsmodalitäten in Deutschland. Des Weiteren wurden die für Deutschland durchschnittlich zutreffenden Kosten und Ressourcen, welche die jeweiligen Behandlungen erfordern, berücksichtigt. Errechnen lassen sich mit dem Modell überdies die Gesamtkosten pro Patient, durch die eine Budget-Einfluss-Analyse (Budget-Impact-Analysis) möglich wird. Des Weiteren sieht das Modell die Implementierung von Nutzenwerten (Utilities) vor, die eine Kosten-Nutzen-Analyse (Cost Utility Analysis) erlauben.

SCHLUSSFOLGERUNG

Das entwickelte DES-Modell ist konsistent mit der medizinischen Realität und bildet die deutsche Finanzierungs- und Erstattungsrealität ab. Es kann somit als empfehlenswertes Modell im Bereich der gesundheitsökonomischen Analyse chronischer Wunden in Deutschland betrachtet werden.

KEYWORDS

Chronische Wunde, Kosteneffektivität, Gesundheitsökonomie, Deutschland, Ulcus cruris venosum.

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